Wohl alle Menschen unserer Umgebung wissen um das uns verloren gegangene Paradies. In jenem Garten Eden soll es sich herrlich gelebt haben. Es gab dort Lebensmittel für alle in Hülle und Fülle, keine Katastrophen, keinen Mord und Totschlag und natürlich auch keine Kriege. Es herrschte Frieden auf der Erde.
Dann ereignete sich das, was in 1.Mose Kapitel 3 beschrieben ist. Die Erde und den Menschen besonders traf der Fluch Gottes und seitdem herrscht Feindschaft und Not auf unserer Erde. Jeder von uns weiß aus eigenem Erleben, daß, je mehr diese Not uns belastet, desto stärker wird unsere Sehnsucht nach diesem verlorengegangenen Paradies und damit nach einem Erlöser, der unsere sehnsüchtige Erwartung zu erfüllen verspricht. Alle rechtschaffenen Könige und Weltherrscher in der Geschichte haben ihren Völkern in diesem Sinne eine paradiesische Zukunft versprochen und solche Versprechen natürlich nie einlösen können. Dadurch, daß die menschlichen Erlöser enttäuschten, wurden Wege bereitet für die Religionen und Philosophien, die sich nun dieser Ursehnsucht der Menschen annahmen und ihnen ebenfalls paradiesische Zustände versprachen. Ein treffendes Beispiel dafür haben wir im Islam und hatten wir in dem realen Sozialismus von Marx und Engels und auf dem christlichen Sektor in den Zeugen Jehovas. Für die ernsten Bibelforscher in dieser Bewegung ist das Ziel der göttlichen Verheißung das Paradies oder Reich Gottes auf Erden für die kommenden 1000 Jahre. Diese Erwartung wird gekoppelt an die Wiederkunft Jesu auf den Ölberg. Eine ganz ähnliche Hoffnung und Erwartung knüpfen die gläubigen Juden an das Kommen des Messias. Es ist kein Zufall, daß die meisten Religionen, die auf Gesetz und frommen Werken begründet sind, ihren Gläubigen die Seligkeit in einem wiederhergestellten zukünftigen Paradies verheißen. Diese Hoffnung vermitteln nicht nur die sog. heidnischen Religionen, sondern sie beseelt auch viele Namenschristen.
Beobachten wir doch einmal diesbezüglich unsere Umgebung und wir werden feststellen: Je bewußter ein solcher christlich eingestellter Mensch versucht, nach den Geboten Gottes, wie sie uns die Bibel lehrt, zu leben, desto frömmer fühlt er sich und rechnet dann in der Regel auch konkret damit, daß Gott ihn entsprechend segnet und es ihm gut geht. Diese Christen sind dann der Meinung: Wir brauchen einen Heiland, der uns h e u t e aus dem desolaten Zustand heraushilft. Wir brauchen ein heute erlebbares und erlebtes Christentum und kein schwärmerisches Hoffen auf eine jenseitige, ewige Welt. Ist solch eine Einstellung nicht realistisch und gut, mögen wir sagen. Trotzdem bezeichnet das Neue Testament solch eine Herzensstellung als irdisch oder fleischlich.
"Fleischlich gesinnt sein ist aber der Tod", schreibt Paulus in Röm 8, 6.
Jeder Mensch ist von Natur aus irdisch, fleischlich gesinnt und wir haben nicht nur im Alten sondern auch im Neuen Testament viele Beispiele dafür, daß der eine mehr als der andere diese irdisch- fleischliche Gesinnung auslebt. Ich erinnere an Abram und Lot. Dazu könnte jetzt jemand sagen: Sind denn Abraham und Lot nicht in dem gleichen Glauben ausgezogen? Ist denn das Alte Testament der Bibel nicht das gleiche Evangelium wie es im Neuen Testament gelehrt wird? Auf diese Fragen möchte ich ganz klar mit einem Nein antworten, denn sie sind grundsätzlich verschieden. Nur wer diesen Unterschied begreift, kann mit der Bibel als dem Wort Gottes klarkommen.
Ich will versuchen den Unterschied zwischen diesen beiden Botschaften der Bibel von unserem Thema her in 2 oder 3 Sätzen aufzuzeigen.
Im Alten Testament lautet Gottes Verheißung für die Menschen: Wenn du fromm bist, bist du mir angenehm und du wirst über das Böse herrschen oder anders ausgedrückt, wenn du meine Gebote hältst und danach tust, wird es dir in deinem jetzigen Erdenleben gut gehen.
Im Neuen Testament lautet Gottes Verheißung: Wer an Jesus Christus glaubt, wie die Schrift sagt, - nicht wie der Mensch meint glauben zu können - in dem wird der Allmächtige eine neue, wunderbare Kreatur zeugen, mit dem Endziel "Siehe, ich mache alles neu", einen neuen Himmel und eine neue Erde.
Nachzulesen in 2.Kor 5, 17 und Joh 7, 38.
Gottes Verheißung im Alten Testament an Israel
Wir alle kennen die Geburt des auserwählten Volkes in Ägypten. Nachdem sich der Same Jakobs dort derart vermehrt hatte, wurde das Volk von Pharao geknechtet und versklavt. Wir verstehen, daß in dieser Situation ihr Sehnen nach Freiheit und einem eigenen Heimatland ihr ganzes Herz erfüllte und ihr Wünschen beherrschte. Jehova wußte um diese ihre Herzensgesinnung und hat für sie das Land Kanaan als irdische Heimat vorgesehen. Deshalb lautete auch die Verheißung an die Väter Abraham, Isaak und Jakob in 1.Mose 17, 8, 1.Mose 26, 3 und 1.Mose 13, 15:
"...und will dir und deinem Samen nach dir geben das Land, darin du ein Fremdling bist, das ganze Land Kanaan zur ewigen Besitzung und will ihr Gott sein."
Und 2.Mose 3, 8:
" in ein Land, darin Milch und Honig fließt ..."
Und noch 2 Verheißungen in Bezug auf ihre Ruhe:
5.Mose 25, 19:
"Wenn nun der Herr, dein Gott, dich zur Ruhe bringt von allen deinen Feinden umher im Lande"
Josua 1, 13:
"Der Herr euer Gott hat euch zur Ruhe gebracht und dies Land gegeben."
Daß alle diese Verheißungen auf ein sicheres und geruhsames Leben im Lande Kanaan an eine Voraussetzung geknüpft wurden, lesen wir nach in 3.Mose 26, Vers 14:
"Werdet ihr aber mir nicht gehorchen und nicht tun diese Gebote alle, so will ich euch solches tun: Ich will euch heimsuchen mit Schrecken und Dürre, Fieber usw"
Wie wir vorstehend schon zeigen wollten, zielt alle Gottesverheißung nicht auf eine Wiederherstellung des Alten oder auf ein kommendes irdisches Paradies, sondern auf "Siehe, ich mache alles neu". Diese Erkenntnis bestätigt uns die Bibel selbst wieder einmal mit der verheißenen Ruhe.
Heb 4, 8-11:
"...denn so sie Josua hätte zur Ruhe gebracht, würde er nicht hernach von einem anderen Tag gesagt haben. Darum ist noch eine Ruhe vorhanden dem Volke Gottes, denn wer zu seiner Ruhe gekommen ist, der ruht auch von seinen Werken gleich wie Gott von seinen."
Wir wollen uns wieder der Biographie des Bumdesvolkes zuwenden, wissen wir doch, daß Israel das große Vorbild für alle Völker der Erde ist. Denn so, wie der Allmächtige Israel führt, um es endlich heilen und erlösen zu können, so tut er auch z. B. an Ägypten. Lesen Sie bitte nach in Jes 19, 22.
Israel war endlich, nach über 40jähriger Wanderung in seinem Heimatland. Bald zeigte es sich, daß sie Gottes Gebote immer nur kurze Zeit ernst nahmen. Immer wieder wurden sie ungehorsam urrd dann kamen die angekündigten Plagen über sie bis zur Zeit Jesu das Maß voll war, indem sie in ihrer Verblendung Jesus, ihren Messias kreuzigten. Die von den Propheten über Jahrhunderte vorher angekündigte Strafe konnte und mußte folgen. Das Volk starb und seine Bürger wurden zerstreut unter alle Völker der Erde. Es waren wenige Gerechte in Juda zu jener Zeit, die vor dem Zorn Gottes errettet werden konnten. Diese aber erlangten an Pfingsten die Verheißung und bildeten die Urgemeinde und legten damit den Grund für das geistige Haus Gottes, das Königreich der Himmel. Die große Mehrzahl aber kam in die Pein, ganz so wie es Petrus in 2.Petr 2, 9 geschrieben hat: Der Herr weiß die gottseligen aus der Versuchung zu erlösen, die Ungerechten aber zu behalten zum Tage des Gerichts, sie zu peinigen.
"Wir wissen und glauben, daß solch ein Peinigen nicht endlos anhalten wird, sondern nur so lange bis die Gerechtigkeit Gottes sich erfüllt hat und der letzte Heller bezahlt ist." (Mt 5, 26).
Dann sollen sie wieder als Volk geboren werden und in ihr Heimatland zurückkommen und ihr Gott wird sich ihnen wieder zuwenden. Viele Stellen im Alten Testament prophezeien diese Phase ihrer Heimholung und Entwicklung.
Einige wollen wir nachstehend aufführen.
5.Mose 4, 27:
"Und Jehova wird euch zerstreuen unter die Völker."
Hesekiel 36, 19:
" ... und als sie ihr Land verunreinigten, da schüttete ich meinen Grimm über sie aus und zerstreute sie unter die Heiden."
Vers 24: "ich will sie aber wieder aus den Heiden holen und versammeln in ihr Land."
Sacharja 10, 9:
" ...und ich will sie unter die Völker säen und sie sollen mit ihren Kindern leben und wiederkommen."
Daß diese Heimholung der Zerstreuten mit der 1948 erfolgten Geburt des Volkes begonnen hat, ist in der Christenheit allgemein bekannt. Wie und auf welche Weise aber Gott heute und in der Zukunft die Herzen seiner Auserwählten bearbeiten wird, ob er ihnen gleich die Gnade schenkt oder mit der Schärfe des Gesetzes sie erst zur Buße führen wird, das ist die vorrangige Frage in dieser Bibelstunde, denn die Herzen der Heimgekehrten sind ja noch steinern und hart. Die Masse von ihnen betet noch die Götter dieser Welt an, vor allem den Gott Mammon. Wir hörten erst kürzlich wieder, daß über 50% der ausgereisten Juden aus der Sowjetunion lieber in den goldenen Westen gesiedelt sind als nach Israel. Selbst die in Israel Lebenden haben noch verstopfte Ohren und die Decke auf den Augen. Deshalb wird ihr himmlischer Messias wohl erst ihren Herzensacker bearbeiten müssen, wie er es auch bei uns, den Heiden, tun muß und wie es Jesus auch in Mt 13 beschrieben hat. Erst wenn ihr Herz ein guter Ackerboden ist, können ihre Ohren hören und können sie erkennen, in welchen sie gestochen haben. Das wollen wir immer wieder betonen. Dabei ist es für uns hier sehr wichtig zu bedenken, daß ja nicht nur die wenigen Übriggebliebenen, der sog. Überrest nach der Wiederkunft Jesu sich bekehrt, sondern auch alle die Kinder, die ihnen in den nächsten Jahrhunderten geboren werden, denn es sollen ihnen doch nach der Verheißung Kinder geboren werden "Wie der Tau aus der Morgenröte". Lesen wir noch einige Stellen, die sich auf die Lehre beziehen, die in den nächsten tausend Jahren schwerpunktmäßig in Kanaan gelehrt werden soll und wird.
Jes 2, 3-4:
" ...denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem und er wird richten unter den Heiden und strafen viele Völker, dann müssen sie ihre Schwerter (laut Gesetz Gottes) zu Pflugscharen machen und - Vers 4 - welches Volk dagegen verstößt, wird sofort von Gott gerichtet und gestraft.
Off 19, 15:
"Der kommende Messias wird sein Volk und die Heiden regieren mit eisernem Stabe"
und wer ihm dabei behilflich ist, das steht in
Off 2, 26-27:
"Wer überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Heiden und er soll sie weiden mit einem eisernen Stabe und wie eines Töpfers Gefäß soll er sie zerschmeißen."
Jes 11, 4:
"Mit dem Stabe seines Mundes wird er die Erde schlagen und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen töten."
Jes 28, 27:
" ...sondern die Wicken schlägt man mit einem Stabe und den Kümmel mit einem Stecken."
Jer 31, 29 (Hes 18):
"Ein jeder wird um seiner persönlichen Missetat willen sterben."
Hes 20, 37:
"Ich will euch wohl unter die Rute bringen und euch in die Bande des Bundes zwingen."
Hes 14, 13:
"... und wenn ein Land an mir sündigt, so will ich meine Hand über dasselbe ausstrecken und den Vorrat des Brotes wegnehmen und will Teurung hineinschicken, daß ich Menschen und Vieh darin ausrotte."
Sach 14, 17:
"... und wenn ein Volk oder Geschlecht nicht heraufkommt zum Laubhüttenfest nach Jerusalem anzubeten allein Jehova, über dieses Volk wird es nicht regnen."
Mal 2, 7:
"... denn des Priesters Lippen sollen die Lehre bewahren, daß man aus seinem Munde das Gesetz suche, denn er ist ein Engel des Herrn Zebaoth."
In den ersten beiden Kapiteln des Propheten Maleachi kommt besonders deutlich zum Ausdruck, daß die kommenden tausend Jahre von einem Gesetz geprägt werden, das mit einem scharfen Schwert verglichen wird und einer eisernen Rute.
Als ich diese und weitere Worte gelesen habe und glauben konnte, da verging mir die Sehnsucht nach einem l000-jährigen Reich Gottes auf Erden. Dabei bin ich meinem Gott wieder sehr dankbar, wissen zu dürfen, daß das Ziel und der Zweck der nächsten 1000 Jahre für das Volk Israel nicht der ist, daß es von Gott geschlagen und gequält werden soll. Das verschärfte Gesetz soll, wie uns die Bergpredigt im NT sagt, die Sünde dem Menschen offenbar machen. Sie soll ihm als Zuchtmeister auf Christus hin dienen.
Röm 3, 20:
"...denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde."
Wir erkennen auch von dieser Perspektive her, daß es nur einen einzigen Weg zum Heil und zur völligen Ruhe gibt. Der ist gültig für jeden Menschen. Kommt dann ein Jude in den Tempel mit dem Gebet "Herr, sei mir Sünder gnädig", dann darf auch er seinen Messias als Heiland erkennen und erleben. Seine Sünden werden abgewaschen. Er bekommt ein neues Herz und einen neuen Geist, wird im Sinne des NT wiedergeboren (Joh 3, 3) und darf eingehen in das Reich der Himmel.
Jer 29, 11:
"Ich weiß wohl, was für Gedanken ich über euch habe, Gedanken des Friedens und nicht des Leides."
Vers 13: "denn so ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, will ich mich von euch finden lassen."
Jes 61, 1: "Er hat mich gesandt, den Elenden zu predigen und die zerbrochenen Herzen zu verbinden".
Hes 36, 24-26:
"...denn ich will euch aus den Heiden holen und euch aus allen Landen versammeln und wieder in euer Land bringen und will reines Wasser über euch sprengen, daß ihr rein werdet von all eurer Unreinigkeit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben."
Jer 31, 31:
"Siehe, es kommt die Zeit, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund machen."
Wir sahen schon an diesen wenigen Worten ganz deutlich, das Ziel der Verheißungen an Israel ist das Eingehen in den neuen Bund mit Gott. Es ist der gleiche Weg für das Volk und damit für jeden einzelnen, wie er auch für jeden Heiden im NT gelehrt wird und wie es Paulus in Röm 11 verständlich gezeigt hat, nämlich, daß die aus dem Ölbaum ausgerissenen Zweige wieder eingepfropft werden sollen. Vgl. Römer 11, 26.
Als Volk hat Israel auch heute noch die Decke auf den Augen. Diese Tatsache muß bei jedem echten Gotteskind ein Gebetsanliegen sein, Jehova möge doch recht bald sich seines Volkes erbarmen. Wenn wir dann Hosea 6, 1-2 lesen, wo es heißt:
"Kommt, wir wollen wieder zum Herrn, denn er hat uns zerrissen, er wird uns auch heilen; er hat uns geschlagen, er wird uns auch verbinden und er macht uns lebendig nach 2 Tagen. Er wird uns am 3. Tage aufrichten, daß wir vor ihm leben werden",
dann ist es zunächst ganz natürlich, daß wir Israel wünschen, es möge innerhalb von 24 Stunden bei ihnen Licht werden. Nehmen wir einmal an, es wäre so, dann sollten natürlich in der Folgezeit die neugeborenen Kinder durch den Akt der Beschneidung oder im Sakrament der Säuglingstaufe in den neuen und von Gott aufgenommen werden, so, wie es die Kirchen in den letzten 1600 Jahren ja praktiziert haben. Jedoch halten wir es mit denen von Beröa. Wir fragen die Schrift, ob es sich also verhalten könne. Denn gehen wir zum Anfang der Biographie Israels zurück, so finden wir halt schon in 5.Mose 30, 6: Der Herr, dein Gott, wird dein Herz beschneiden, damit du leben mögest. Wir sehen, schon damals hat Gott ihr Herz erforscht. Dabei wollen wir aber keinen Stein auf Israel werfen. Alle Menschen kommen mit einem solchen Herzen zur Welt. Fragen wir aber, seit wann Gott denn schon die Herzen seines Volkes bearbeitet, so sollte man am besten darüber nicht nachdenken, denn das würde logischerweise zur Bejahung der Präexistenz des Menschen führen.
Ein sehr schönes Bild für die stufenweise Herzensbeschneidung finden wir in Hesekiel 47. Hesekiel prophezeit in Kapitel 37 die Wiederauferstehung des Volkes. Diese Geburt haben wir 1948 erlebt. In den folgenden Kapiteln 38 und 39 schildert er dann die letzten großen Drangsale vor der Wiederkunft Jesu. Dann folgen die Kapitel 40 bis 46. In ihnen stehen Anweisungen zum Bau des 3. Tempels, seine Maße und Opfervorschriften. Nun kann der Gottesdienst, der vor ca. 1900 Jahren durch Gericht geendet hat, wieder aufgenommen werden mit dem Ziel, daß Israel endlich Jesus Christus als seinen Messias erkennt, ihn annimmt als das Lamm Gottes und dadurch eingeht durch die Tür ins Heiligtum.
Dennoch bilden und stehen sie ja im Vorhof des Tempels. Wie ihre Zurechtbringung geschieht, lesen wir im folgenden Kapitel, Hes 47, 3-5:
"Und der Mann ging heraus gegen Morgen und hatte die Meßschnur in der Hand und er maß tausend Ellen und führte mich durch das Wasser, daß es mir an die Knöchel ging und maß abermals tausend Ellen und führte mich durchs Wasser, daß es mir an die Knie ging und maß noch tausend Ellen und ließ mich durchgehen, daß es mir an die Lenden ging. Da maß er noch tausend Ellen und es ward so tief, daß ich nicht mehr gründen konnte."
Dazu eine kurze Auslegung. Der Prophet steht hier für Israel. Die Wasser sind das Lebenswasser, das Jesus, der Messias anzubieten hat. (Joh 4, 10). In 4 Stufen wird ihm das Fundament, worauf er sich bisher so sehr verlassen hatte, unter den Füßen weggezogen. Seine eigene Frömmigkeit, sein eigenes Machenwollen zerbrachen, bis er endlich, wie Petrus, sein eigenes Unvermögen erkannte, der ausrief, "Herr, hilf mir, ich ertrinke!" Erst jetzt ist der Herzensacker eines Juden oder Heiden bereit, um die in Christus offenbarte Gnade anzunehmen. Eine andere Deutung dieses Gesichtes kann ich nicht finden, denn unser oberster Grundsatz einer jeden Wortauslegung lautet ja, daß die Deutung in die Gesamtaussage des Wortes Gottes hineinpaßt wie ein einzelnes Puzzlestück in das Gesamtbild. Das Parallelgleichnis für dieses Gesicht steht in Mt 13. Es ist das Gleichnis vom 4-fachen Ackerfeld.
Die Zurechtbringung Israels als die Braut des Lammes ist noch eine große Mühe und Arbeit für Gott. Daß dabei der ganze Füllechristus mitwirkt, steht im Gleichnis von den 10 Jungfrauen. Dieses Bild ist nicht nur für Israel, sondern auch für die heutige Gemeinde von großer Wichtigkeit. Wir wollen es deshalb etwas ausführlicher betrachten.
Mt 25: Das Gleichnis von den 10 Jungfrauen
Nach Mt 24, 1-3 war Jesus wieder einmal mit seinen Jüngern im Tempel. Anscheinend hat Jesus nach Meinung der Jünger die Herrlichkeit der Tempelgebäude zu wenig gewürdigt, auf die sie doch so stolz waren. Sie machten ihren Meister auf die Schönheit der Gebäude aufmerksam.
Jesus aber sagte zu ihnen:
"Sehet ihr nicht das alles. Wahrlich ich sage euch, es wird ihrer nicht ein Stein auf dem anderen bleiben, der nicht zerbrochen werde."
So wie wir Petrus aus der Schrift kennen, wird er wohl in seinem Herzen gedacht haben 'das möge Jehova verhindern'. Auf jeden Fall können wir annehmen, daß die Jünger mit dieser prophetischen Aussage zum damaligen Zeitpunkt nicht viel anfangen konnten. Wie verstehen wir heutigen Jünger diesen Satz aus dem Munde Jesu? Zunächst wohl so, daß wir sagen: Dieses prophetische Wort hat sich um das Jahr 70 n.Chr. wörtlich erfüllt. Die Römer brannten den Tempel nieder und schleiften die Mauern. Für dieses Verständnis ist keine geistige Reife nötig. So sieht es jeder natürliche Mensch, denn dieses ist ja Geschichte. Die Rede Jesu hat aber noch eine geistige Bedeutung, die heilsgeschichtlich gesehen für die Juden viel wichtiger ist als die rein irdisch-fleischliche Schau. In der Bildsprache Gottes verstehen wir unter dem Tempel Gottes nicht nur einen Gebäudekomplex von toten Steinen, sondern eine Gemeinschaft von lebendigen Menschen. Ich erinnere an 1.Kor 3, 16:
"Wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid?" (siehe auch 1.Kor 6, 19 und 2.Kor 6, 16)
Die Bauelemente des irdischen und geistigen Tempels sind die Bausteine. Wir dürfen demnach die Antwort Jesu auch so interpretieren: Wisset ihr nicht, ihr Jünger, daß ihr Bausteine dieses irdischen Tempels seid, ihr Juden mit eurem stolzen irdischen Sinn. Jedoch eures Gottes Plan und Absicht ist es, daß ihr Bausteine eines neuen, herrlicheren Tempels werden sollt, der ewigen Bestand hat und nie vergehen wird. Damit ihr aber in diesen Tempel einverleibt werden könnt, muß dieser sichtbare Tempel erst zerstört werden, weil jeder von euch, jeder Stein, zerbrochen werden muß. Euer Herz muß doch, wie Mose euch lehrte, beschnitten werden, um würdig zu sein, einen Platz in diesem neuen Tempel zu bekommen.
Um das aber begreifen zu können, dafür waren die Jünger noch nicht reif. Deshalb sind ihre Fragen in den nächsten Versen voll berechtigt. Es sind eigentlich 3 Fragen.
Die 1. Frage: Wann wird der Tempel zerstört?
Die 2. Frage: Welches ist das Zeichen Deiner Wiederkunft?
Die 3. Frage: Wann ist das Ende der jetzigen Welt?
Wir wollen heute nur auf die ersten beiden Fragen eingehen. Dabei ist die 1. Frage am einfachsten zu beantworten . Wir haben das oben schon getan. Es war im Jahr 70 n.Chr.
Jesu Antwort auf die 2. Frage ist für uns heute von allergrößter Bedeutung. Sie lautet: Dann (wenn Jesus wiederkommt) wird der Tempel (oder das Himmelreich, denn das seid ja ihr nach Eph 2, 21) gleich sein 10 Jungfrauen.
An diesem geistigen Tempel als dem Reich Gottes baut der erhöhte Christus schon 1900 Jahre lang. Zunächst liegt der Schwerpunkt in unserer Betrachtung auf dem Zeichen. Welches wird das Zeichen sein? Danach wollen wir das Gleichnis von Bräutigam, Braut und Hochzeit in unsere Auslegung mit hereinnehmen. Zu jenem Zeitpunkt also, wenn Jesus wiederkommt, wir die Gemeinde Jesu als der Tempel Gottes aus 10 Jungfrauen bestehen. Alle 10 wissen und glauben, daß Jesus wiederkommt. Alle 10 haben brennende Lampen. Wir kennen das Symbol der Lampe. Es steht für Licht und Öl und bedeutet Heiliger Geist. Wer dies weiß, für den ist klar, daß jede dieser Jungfrauen durch den Heiligen Geist ein Licht werden durfte und für alle gilt das Wort Jesu, "Ihr seid das Licht der Welt". Daß es in der lebendigen Gemeinde kluge und törichte Glieder gibt, das ist eine Realität seit Pfingsten und seit den Tagen der Urgemeinde. Auch erwarten in allen Zeiten der Vergangenheit die Gläubigen die Wiederkunft Jesu. Ich erinnere an die Bibelstunde über 1.Kor 3, 11 -16. Dort teilt Paulus die Gemeinde der Heiligen ein in solche, die klug sind und die auf den Grund, den Jesus in ihrem Leben gelegt hat mit Gold, Silber und edlen Steinen bauen und dann sind da die Törichten, die Schaden leiden, jedoch selig werden, wie es dort heißt. Diese bauen mit Holz, Heu und Stoppeln. Demnach sind die letzteren die törichten. Wir können uns auch ganz einfach an das Modell des Tempels halten, dann wird es noch einfacher. Die klugen Jungfrauen stellen dann das Allerheiligste im Tempel Gottes dar und die törichten das Heiligtum.
Durch die erste Tür (Vorhang), die in das Heiligtum führt, sind alle 10 durch Jesus Christus eingegangen, aber durch die 2.Tür, durch den 2. Vorhang, der in das Allerheiligste führt, dürfen nur die Überwinder eintreten, denn "ohne Heiligung wird niemand den Herrn sehen". Noch ein weiteres Wort von Paulus zu diesem Punkt: Viele laufen in der Kampfbahn, aber nur die Erstlinge, die Klugen werden den Lorbeer erhalten. Vielleicht auch noch 2.Kor 5, 10. Dort heißt es:
"Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richtstuhl Christi, auf daß ein jeder empfange, nach dem er gehandelt hat bei Leibesleben, es sei gut oder böse (er sei klug oder töricht)."
Warum bezeichnet Jesus in Mt 25 die Klugen als klug? Antwort: Sie hatten Öl in ihren Gefäßen. Das wirft die Frage auf, was wir unter Gefäßen verstehen müssen. Die Antwort gibt uns Paulus in 2.Kor 4,7:
"Wir haben solchen Schatz in irdenen Gefäßen".
Unser irdischer Leib ist demnach das Gefäß, und nicht irgendeine Art von Ersatzkanister. Ein wiedergeborener Christ, in dessen Leben der innewohnende Christus und der Heilige Geist das Regiment auch über Seele und Leib ausüben können, wird mehr und mehr das Wesen Jesu annehmen. Er wird auch seinem Leiden und Tode immer ähnlicher werden (Phil 3, 10). Solch ein Christ wird dann auch seiner Auferstehung gleich sein (Röm 6, 5). Das bedeutet auf unser Gleichnis bezogen: Nur die klugen Jungfrauen erlangen die Verwandlung des Fleisches bzw. kommen zur Entrückung. Die Törichten werden nach 1.Kor 3, 15 Schaden leiden bzw. bloß erfunden werden, wie es Paulus in 2.Kor 5, 3 bezeichnet.
Daß wir eine solche Unterteilung des Tempels in der letzten Zeit vornehmen und darauf achten sollen, lehrt uns Jesus selbst in Off 11, 1-2, wo es heißt: "Miß den Tempel Gottes". Näher wollen wir auf diese Forderung nicht eingehen, nur den Hinweis beachten, daß wir den Vorhof nicht zum eigentlichen Tempel rechnen sollen, sondern ihn hinauszuwerfen haben. Den Vorhof bilden alle gottgläubigen Menschen, die noch nicht durch die Tür (durch Christus) in das Haus Gottes eingegangen sind. Wir fragen jetzt, wo eigentlich die Braut sei in Mt 25, denn der kommende Messias kommt ja zu einer Hochzeit und dazu gehört logischerweise eine Braut. Seht nun, diese erwählte Braut, die aber leider noch nicht bereitet ist, das ist Israel.
Wir wissen aus dem prophetischen Wort, daß wenn Jesus auf den Ölberg kommt, er dies zunächst tut, um seiner auserwählten Braut in höchster Not und Lebensgefahr beizustehen, denn zu jener Zeit ist Israel in höchster Bedrängnis.
Der Antichrist mit den Feinden Israels ist dabei, das Bundesvolk Gottes zu vernichten. Zum andern kommt aber der Bräutigam, der Messias, um mit Hilfe der 10 Jungfrauen seine Braut zu läutern, zu reinigen und ihr Herz zu beschneiden, um sie für die Hochzeit bereit zu machen.
Als Jesus das erstemal zu dieser Braut Israel in Bethlehem in das Fleisch kam, war Israel noch nicht bereit, ihn anzunehmen. Im Gleichnis von der königlichen Hochzeit Mt 22, 2-14 wird uns das von Jesus selbst sehr deutlich gezeigt.
Für die Einladung des Königs, doch zur Hochzeit zu kommen, hatten sie damals keine Zeit. Zu sehr hing ihr Herz noch am Irdischen. Ja, sie brachten die zur Hochzeit ladenden Knechte um. Die Folge davon war, daß der Zorn des Königs über sie kam. Die Folge davon war, "die Stadt wurde verbrannt", d.h. der Tempel wurde zerstört.
In Römer 11 mit dem Bild vom Ölbaum beschreibt Paulus das gleiche heilsgeschichtliche Ereignis: Die Zweige werden ausgerissen und dafür die an den Hecken und Zäunen stehenden, aber bereiten Gäste werden eingepfropft.
Zum Gleichnis der königlichen Hochzeit von Mt 22 möchte ich noch unterstreichen, daß es gar nicht so einfach ist, ein hochzeitliches Kleid zu bekommen und eine bereite Braut zu werden, wie es oft gelehrt wird. Im AT haben wir in Ruth und Esther Beispiele dafür. Erst wenn Israel reingewaschen ist, kann es wieder in den Ölbaum eingepfropft werden.
Die Zubereitung Israels dauert, wie wir vom Propheten Hosea hörten, tausend Jahre. Und auch dann erst, wenn die Vollzahl von ganz Israel erlöst ist, auch die in dieser Zeit geborenen Säuglinge eingepfropft sind, ist Off 21, 9 erfüllt. Komm, ich will dir die Braut zeigen. Sie ist jetzt endlich das Weib des Lammes geworden (Entschuldigt, wenn ich hier die Wortfolge des Verses umgestellt habe). Jetzt erst kann der Same Jakobs eingeleibt werden in das Königreich der Himmel und wandeln im vollkommenen Willen Gottes und seines Messias. Dann ist er ein wahrhaftiger Erstling unter den Völkern und wird ein Segen sein für alle Völker. In Sacharia 8, 13 heißt es sinngemäß: Erst wenn das Haus Israel und das Haus Juda erlöst ist, werden sie ein Segen sein.
Der irdische König über Israel
Unterstreichen wir noch einmal: Anstelle der heutigen Gesetzlosigkeit wird in den kommenden tausend Jahren das verschärfte Gesetz von Jerusalem ausgehen und es wird praktiziert mit eisernem Stabe. In dieser Zeit wird die Hand des Herrn ruhen auf dem Berg Zion. Jes 25, 10. Was verstehen wir unter der Hand des Herrn? Wir wissen, daß unser Herr, Jesus Christus als der erhöhte König von einer himmlischen Warte aus seit seiner Himmelfahrt sein Volk regiert und die Menschheit, die Völker leitet. Petrus erkannte dies und lehrte in Apg 2, 4-35:
"Denn David ist nicht gen Himmel gefahren. Er spricht aber, 'der Herr hat gesagt zu meinem Herrn, 'Setze dich zu meiner Rechten, bis daß ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füße"'.
Wo wird in dieser Zeit aber dieser König David sitzen und regieren, wenn nicht im Himmel? Wir lesen weiter beim Propheten Jesaja im nächsten Kapitel. Dort achten wir besonders auf Vers 19:
"Aber deine Toten werden leben, meine Leichname werden auferstehen".
Demnach wird der König David wieder auferstehen und zwar wie geschrieben steht in Jer 30, 9:
"Sondern sie werden dem Herrn, ihrem Gott, dienen und ihrem König David, welchen ich ihnen erwecken will."
Jes 34, 22-23:
"Ich will richten zwischen Schaf und Schaf (kluger und törichter Jungfrau) und ich will ihnen einen einigen Hirten erwecken, nämlich meine Knecht David. Der wird sie weiden und soll ihr Hirte sein."
Hes 37, 24:
"Ich will ihnen heraushelfen, da sie gesündigt haben und will sie reinigen und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein, und mein Knecht David soll ihr König und ihrer aller einiger Hirte sein und sie sollen wandeln in meinen Rechten und meine Gebote halten und danach tun."
Hosea 3, 4-5:
"Denn die Kinder Israel werden lange Zeit ohne König, ohne Fürsten, ohne Opfer, ohne Altar, ohne Leibrock und ohne Heiligtum bleiben. Danach werden sich die Kinder Israel bekehren und den Herrn, ihren Gott, und ihren König David suchen und werden mit Zittern zum Herrn und seiner Gnade kommen in der letzten Zeit."
Deutlicher kann mann eine Antwort wohl kaum geben auf die Frage:,Welcher irdische König wird Israel in den nächsten tausend Jahren regieren? Deshalb, ein tausendjähriges Königreich Christi auf Erden für die nächste Zukunft ist wohl eine menschliche, fromme Wunschvorstellung, aber keine göttliche Realität.
Deshalb, wenn uns Jesus im Vaterunser auffordert zu beten "Dein Reich komme ", dann meint er damit natürlich kein irdisches, vergängliches Reich von nur 1000 Jahren, sondern das Ziel aller Verheißungen, wie es auch Paulus in 1.Kor 15, 28 beschreibt und wie es uns in Off 21, 5 gesagt wird:
"Und der auf dem Stuhl saß, sprach, 'SIEHE, ICH MACHE ALLES NEU'."
Wir haben vorstehend versucht, anhand vieler Bibelstellen unser Thema 'Gibt es ein l000jähriges Königreich Christi auf Erden?' zu beleuchten und zu beantworten. Wir hätten die Antwort auch viel schneller und einfacher haben können, wenn wir direkt zu Jesus selbst gegangen wären. Pilatus richtete an Jesus die Frage: Bist du der Juden König? (Joh 18, 33) Jesus antwortete: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" (Vers 36). In Lukas 17, 20 fragen die Pharisäer: Wann kommt das Reich Gottes? Sie meinten damit natürlich das Reich Gottes auf Erden. Sie bekamen zur Antwort:
"Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden. Man wird auch nicht sagen, 'Siehe, hier oder da ist es!' Denn seht, das Reich Gottes ist inwendig in euch".
Ja, so einfach könnte die Antwort sein. Allerdings ist eine detaillierte Erklärung oft auch nützlich und notwendig, denn nicht alle haben, laut 1.Kor 1, 2, in gleichem Maße die Gabe der direkten Offenbarung durch den Geist.
Wenn wir diese Bibelstunde gründlich durchdacht haben, können wir - so meine ich - auch den unausschöpflichen Reichtum der göttlichen Weisheit erahnen, den Jesus in den nachfolgenden Satz gelegt hat (Markus 14, 19):
"Ich werde den Tempel, der mit Händen gemacht ist, abbrechen und in 3 Tagen einen anderen bauen, der nicht mit Händen gemacht ist."
Von unserer Thematik her wäre dies dann eine Parallelstelle zu Hosea 6, 1-2, wo geschrieben steht:
"...denn er hat uns zerrissen, er wird uns auch heilen. Er hat uns geschlagen, er wird uns auch verbinden. Er macht uns lebendig nach 2 Tagen. Er wird uns am 3. Tag aufrichten."
Es ist uns bekannt, daß das prophetische Wort meist in der Bildsprache zu uns spricht, dies gilt in Sonderheit auch für alle Hinweise auf die kommenden 1000 Jahre. Wie wichtig diese Tatsache für uns ist, will ich versuchen an dem nachstehenden Wort zu zeigen:
Jes 30, 25-26:
"...Wenn der Herr den Schaden seines Volkes verbinden und seine Wunden heilen wird, dann werden auf allen großen Bergen und auf allen großen Hügeln Wasserströme gehen ..."
"...dann wird des Mondes und der Sonne Schein siebenmal heller sein! ..."
Das Wort in dem 26.Vers "von der 7 mal helleren Sonne" ist deshalb allgemein bekannt, weil es meist angeführt wird, um damit die viel größere Fruchtbarkeit der Erde zu begründen. Daß dadurch aber logischerweise auch die Temperaturen für uns Menschen unerträglich ansteigen könnten, darauf darf nicht hingewiesen werden, denn das würde die Hoffnung auf ein paradiesisches Tausendjahrreich in Frage stellen. Der Vers 25 ist in der Christenheit unbekannt. Weil die Bildsprache meist nicht gedeutet werden kann bleibt der Sinn dieser Aussage verborgen. Die Flüsse gehören doch seit eh und je in die Täler und nicht auf die hohen Berge?! Dagegen kann man mit den Bildern von dem friedlichen Wolf neben dem Lamm, dem strohfressenden Löwen und der Erde essenden Schlange die Gefühle der sich nach dem Paradies sehnenden Menschen in glückselige Erregung und Hoffnung bringen; obwohl diese Bilder eindeutig das Leben auf der Neuen Erde, nach der 1000-jährigen Friedenszeit beschreiben.
Christof Konzelmann