Am Tage des Menschensohnes

Lukas 17, 26:

"Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird es auch geschehen in den Tagen des Menschensohnes."

In der letzten Bibelstunde haben wir die Menschen betrachtet, welche die Erde zur Zeit Noahs und Lots bevölkert haben. Wir haben ferner die heutigen Zustände mit den damaligen verglichen. Jetzt wollen wir uns dem Gericht oder der Katastrophe selbst zuwenden.

Wenn wir Christen von der Wiederkunft unseres Herrn reden, dann ist das für uns meist eine freudige Angelegenheit, selbst wenn wir dabei sein Kommen auf den Ölberg in Kraft und Herrlichkeit sehen (Sacharia 14, 3). Wir halten uns dann immer fest an das Wort Jesu in Lukas 21, 28:

"Wenn aber dies anfängt zu geschehen, so sehet auf und erhebet eure Häupter darum, daß ich eure Erlösung naht."

Dabei steht unsere Errettung für uns immer im Vordergrund, so daß wir das Verderben und die Furcht, welche über die Masse der Erdenbewohner kommt, in der Regel verdrängen. Die Leute, und vielleicht auch wir selbst, sagen in bezug auf jenes Geschehen, daß doch niemand Genaueres wissen kann, was da geschehen wird und wie es kommen wird. Bedenken wir aber doch nur ein wenig die Wichtigkeit und Bedeutung dieses Satzes, dann ist doch anzunehmen, daß im Worte Gottes Näheres und öfters davon die Rede ist. Vielleicht haben wir es bislang zu wenig beachtet:

"Als aber die Zeit erfüllet war, da sprach Gott zu seinen Auserwählten und öffnete ihnen die Augen."

Nach dieser Regel geht es auch heute und wird es in der Zukunft gehen.

In der letzten Stunde hörten wir von dem heilsgeschichtlichen Prinzip: Was da war, wird wieder sein, und was da kommt, ist schon einmal gewesen. Obwohl die Katastrophen zur Zeit Noahs und Lots für uns Vergangenheit sind, wissen wir lediglich, daß bei Noah die Wasserflut die Hauptrolle gespielt hat und bei Lot Feuer und Schwefel vom Himmel fiel.

Wenn ich jetzt die Frage stellen würde, "Gab es während jenen Gerichten auch Erdbeben?", dann würdet ihr wohl antworten, "Davon steht nichts geschrieben." Richtig, direkt steht im Wort Gottes davon nichts, aber indirekt sehr viel. Denn "wie es sein wird am Tage des Menschensohnes", so war es damals. Jede Weissagung auf den Tag des Herrn redet von Erdbeben, die dann geschehen. Als Beispiel: Als das Gericht über Sodom und Gomorra kam, spielte dort das Wasser auch eine gewichtige Rolle: Wieder würdet ihr antworten: "Nein, davon steht nichts in der Bibel." Und doch wäre eure Antwort nicht richtig. Wir wissen doch, daß Lot sich in Sodom niederließ. Sodom und Gomorra lagen aber in der fruchtbaren Ebene des Jordan, im Tal Sidim, wo heute das Salzmeer, das Tote Meer ist. Daraus geht logischerweise hervor, daß nicht nur ein Gerichtsfeuer, sondern auch die Wasserflut über Sodom und Gomorra hereingebrochen ist (1.Mose 14, 2) - Wie kam es aber, daß Sodom und Gomorra auf den Meeresboden versenkt wurden: Das können wir uns nur durch ein Erdbeben erklären.

So verhält es sich auch im Blick auf die Sintflut.

Wir könnten viel darüber lesen und wissen. Wir müßten nur dem Wort Jesu wörtlicher Glauben schenken, denn er spricht wiederholt zu uns heute: So, wie es war dort bei der Sintflut, so wird es sein, wenn ich wiederkomme. Dann schildert er uns dieses Gericht in allen Details und das nicht nur ein- oder zweimal in den Evangelien, sondern sehr oft und immer übereinstimmend, so präzise in der gesamten Heiligen Schrift, daß wir darüber erschrecken sollten. Ich will einige Stellen anführen und beginne mit Lukas 21, 25-27:

"Und es werden Zeichen geschehen an Sonne, Mond und Sternen und das Meer und die Wasserwogen werden brausen und der Himmel Kräfte werden sich bewegen und alsdann werden sie sehen des Menschen Sohn kommen in der Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit."

Jesaja 13, 9-11. Ich zitiere nur die wesentlichen Worte:

"Denn siehe, des Herrn Tag kommt grausam, zornig, grimmig, das Land zu zerstören und die Sünder daraus zu vertilgen...Denn die Sterne am Himmel und sein Orion scheinen nicht hell, die Sonne geht finster auf und der Mond scheint dunkel...Ich will den Erdboden heimsuchen um seiner Bosheit willen...Darum will ich den Himmel bewegen, daß die Erde beben soll von ihrer Stätte... ,"

Jesaja 24, 18-23:

"...denn die Fenster in der Höhe sind aufgetan und die Grundfesten der Erde beben. Es wird die Erde mit Krachen zerbrechen und zerfallen (Erdschale). Die Erde wird taumeln wie ein Trunkener und wird hin und her geworfen wie ein Hängebett, denn ihre Missetat drückt sie, daß sie fallen muß und kann nicht stehenbleiben. Zu der Zeit wird der Herr heimsuchen das hohe Heer, das in der Höhe ist und die Könige der Erde, die auf Erden sind; daß sie versammelt werden als Gefangene in die Grube und verschlossen werden im Kerker und nach langer Zeit wieder heimgesucht werden, und der Mond wird sich schämen und die Sonne mit Schanden bestehen, wenn der Herr Zebaoth König sein wird auf dem Berge Zion und zu Jerusalem vor seinen Ältesten in der Herrlichkeit."

Jeremia 23, 14:

"Die Propheten zu Jerusalem sind wie Sodom und die Bürger wie Gomorra, (V.17) denn sie sagen, es wird kein Unglück über euch kommen,(V.20) aber des Herrn Zorn wird nicht nachlassen bis er es ausrichte. Zur letzten Zeit werdet ihr es wohl erfahren."

Joe 14, 15:

"Sonne und Mond werden sich verfinstern und die Sterne werden ihren Schein verhalten, (V.l6) Himmel und Erde werden beben,..."

Zephania 1, 14-18:

"Des Herrn großer Tag ist nahe, (V.15) ein Tag der Trübsal und der Angst, ein Tag des Wetters und des Ungestüms, ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag der Wolken und des Nebels."

(Bitte lest das ganze Kapitel durch)

Sacharia 14, 4-7:

"Und seine Füße werden stehen auf dem Ölberg...und der Ölberg wird sich mitten entzwei spalten...zu der Zeit wird kein Licht sein, sondern Kälte und Frost und wird ein Tag sein weder Tag noch Nacht und am Abend wird es licht sein."

Und noch zwei Worte aus der Offenbarung.

In Off 6, 12 wird uns der Abschluß der Zorngerichte geschildert, wie er im Heilsplan Gottes vorgesehen ist:

"...Da ward ein großes Erdbeben. Die Sonne ward schwarz wie ein härener Sack und der Mond war wie Blut. Die Sterne des Himmels fielen auf die Erde gleich wie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn er von großem Winde bewegt wird, und der Himmel entwich und alle Berge und Inseln wurden bewegt aus ihren Örtern, (V.17) denn es ist gekommen der große Tag seines Zorns. Wer kann bestehen?"

Der letzte Satz hat uns bestätigt, daß es hier tatsächlich um den Abschluß der Zorngerichte geht.

Off 16, 17-18:

"Und der 7. Engel goß aus seine Schale in die Luft und es ging aus eine Stimme vom Himmel, die sprach: "Es ist geschehen!" und es wurden Stimmen und Donner und Blitze und es ward ein großes Erdbeben, wie solches nicht gewesen ist seit Menschen auf Erden gewesen sind, solch Erdbeben so groß. Und aus der großen Stadt wurden 3 Teile und die Städte der Heiden fielen und Babylon, der Großen, wird gedacht vor Gott, ihr zu geben den Kelch des Weins von seinem grimmigen Zorn und alle Inseln entflohen und keine Berge wurden gefunden und ein großer Hagel wie ein Zentner fiel vom Himmel auf die Menschen und die Menschen lästerten Gott über die Plage des Hagels, denn seine Plage ist sehr groß."

Wenn wir diese Stellen aufmerksam lesen, so bedarf es nicht viel Verständnis im prophetischen Wort, um zu erkennen, daß alle diese Worte von dem Wiederkommen Jesu reden - welches wir am Ende der Zorngerichte (am Ende des jetzigen Äons erwarten).

Was das Verderben betrifft, so ist uns weiter aufgefallen, daß die einzelnen Prophezeiungen sich gegenseitig bestätigen und ergänzen. 4 charakteristische Zeichen in dieser Katastrophe wollen wir noch einmal besonders herausheben:

1. Sonne und Gestirne verdunkeln.

Manche Ausleger meinen, diesen Umstand hätten wir heute schon. Das ist falsch. Der heutige Zustand ist eine Folge der Posaunengerichte. Am Tage des Menschensohnes verlieren die Gestirne ihren Schein dadurch, daß Sterne vom Himmel fallen. Dabei können hier nicht Himmelskörper gemeint sein, die ein größeres Volumen als unsere Erde haben, auch geht es hier nicht um geistiges Geschehen. Hier ist wohl von Planetoiden und Meteoriten die Rede, die auf unsere Erde fallen. Das hat zur Folge:

2. ein großes Erdbeben, das die Erdschale zerbricht. Berge und Täler wanken.

3. Des Himmels Kräfte bewegen sich, so daß die Erde anfängt zu taumeln wie ein Betrunkener. Welche Kraft hält die Erde so schön stabil heute? Es ist doch die gleiche Kraft, welche die Kompaßnadel so ruhig hält, immer in der gleichen Stellung. Gib aber jetzt dem Kompaß nur einen kleinen Stoß und schon taumelt die Nadel hin und her wie ein Betrunkener. So wie die Kompaßnadel hängt unsere Erde zwischen den Polen in dem magnetischen Kraftfeld. Durch die einschlagenden Sterne bekommt sie nun einen gewaltigen Stoß und torkelt aus ihrer normalen Stellung einige tausend Kilometer hin und her. Wenn wir jetzt bei diesem Geschehen an die Weltmeere denken, wie werden sie sich dann in dieser Situation wohl verhalten? Leicht können wir jetzt verstehen, was Gott meint, wenn er uns heute sagt:

4. "Und die Wasserwogen brausen."

Stellen wir uns vor, wenn so eine feste Landmasse plötzlich in ein Weltmeer hineinfährt, was für Wasserwogen müssen da über die Berge, Täler und Ebenen fluten! Dann wird es sein, daß alle auf Erden, die sich von Gottes Geist nicht mehr strafen lassen, umkommen, so wie sie zur Zeit Noahs in diesen Fluten umkamen, denn also wird es auch sein, wenn Jesus wiederkommt.

Als zur Zeit Noahs die Erde wieder zur Ruhe kam, da fand es sich, daß der Nordpol nicht mehr an seiner früheren Stelle war, sondern in einem Gebiet, in welchem auch Elefanten lebten. Der Klimasturz traf sie so plötzlich, daß ihnen nicht einmal mehr Zeit blieb, ihr Grasbüschel zu verschlucken, geschweige denn zu verdauen - Sie wurden stehenden Fußes tiefgefroren.

Seit Jahren beginnen ja die Eispole abzuschmelzen. Dabei kamen auch einige Elefanten wieder zum Vorschein und, wie ich kürzlich gelesen habe, soll das Fleisch eines solchen Tieres noch genießbar sein.

Wer jetzt das zum erstenmal hört, der denkt wohl, daß ich zu sehr die Zügel meiner Fantasie habe schleifen lassen, doch wenn er an die letzte Tatsache denkt, dann sollte er doch etwas nachdenklicher werden.

Laßt mich noch einmal das Bild von Sodom und Gomorra aufgreifen. Als ich früher einmal hörte, daß Sodom und Gomorra heute von den Wassern des Toten Meeres bedeckt sei, interessierte mich das überhaupt nicht und wenn, dachte ich, wer kann das so genau wissen. Erst als der Heilige Geist mir diesen Punkt lebendig machte und zwar durch das Wort Jesu Lukas 17, da las ich die Stelle in 1.Mose 14, 3 noch einmal durch und es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Deshalb kann ich auch ohne Scheu heute behaupten, daß der Meeresboden des Toten Meeres nach der Wiederkunft Jesu in der kommenden l000jährigen Friedenszeit wieder fruchtbares Ackerland sein wird. Joel 4, 15-16:

"Sonne und Mond werden sich verfinstern und die Sterne werden ihren Schein verhalten und der Herr wird ausziehen, brüllend, und aus Jerusalem lassen hören seine Stimme, daß Himmel und Erde beben werden und der Herr wird seinem Volk eine Zuflucht sein und eine Feste den Kindern Israel. V.18 Zur selben Zeit werden die Berge von süßem Wein triefen und die Hügel von Milch fließen und alle Bäche in Juda werden voll Wasser gehen und wird eine quelle vom Hause des Herrn herausgehen, die wird das Tal Sittim bewässern."

Wie wir ja hörten, ist das Tal Sittim jene Gegend, die heute von den Wassern des Toten Meeres bedeckt ist. Wenn also solche Veränderungen damals durch das lokal begrenzte Gericht zur Zeit Lots möglich waren, ist es dann so sehr abwegig, wenn bei dem globalen Gericht der Sintflut zur Zeit Noahs größere Ländereien oder große Inseln in den Wasserfluten untergegangen sind ? Lesen wir dazu nochmals die Stellen aus Off 16, 20 und Off 18, 21.

Wer sich für diese Gedanken und Überlegungen interessiert, dem kann ich als Lektüre zu dieser Thematik folgende Bücher empfehlen:

Das Atlantisrätsel von Charles Berlitz, Paul Szolnay-Verlag

Polwende-Zeitenwende, Hans E. Andersen, Wilhelm Möstel Verlag.

Wenn Jesus wiederkommt, wird er aber nicht nur die Gottlosen um ihrer Missetaten willen strafen, sondern, noch wichtiger, scheint mir, wird sein, daß er die Könige der Höhe gefangen nimmt. Satan und seine Heere wird er mitsamt den gottlosen Menschen im Gefängnis des Todes für l000 Jahre gefangen halten. Ich will noch einmal wiederholen die Stelle aus Jesaja 24, 21-22:

"Zu der Zeit wird der Herr heimsuchen das hohe Heer, das in der Höhe ist und die Könige der Erde, die auf Erden sind, daß sie versammelt werden als Gefangene in die Grube und verschlossen werden im Kerker und nach langer Zeit wieder heimgesucht werden."

Und dazu die Parallele aus Off 20, 2:

"Und er griff den Drachen, die alte Schlange, welche da ist der Teufel und Satan und band ihn 1000 Jahre. V.7 Und wenn 1000 Jahre vollendet sind wird der Satanas los werden aus seinem Gefängnis und er wird ausgehen zu verführen die Heiden an den 4 Enden der Erde."

Ich bin mir wohl bewußt, es ist dies keine frohe Botschaft oder gute Nachricht, die ich euch heute gebracht habe. Wenn ich es aber nicht gesagt hätte, dann würde ich mich bei den falschen Propheten wiederfinden, zu denen das Wort Gottes spricht in Hes 13, 8:

"Darum spricht der Herr HERR also: Weil ihr das predigt, woraus nichts wird und Lügen weissagt, so will ich an euch, spricht der Herr HERR und meine Hand soll kommen über die Propheten, so das predigen, woraus nichts wird und Lügen weissagen. Sie sollen in der Versammlung meines Volkes nicht sein und in die Zahl des Hauses Israel nicht geschrieben werden noch ins Land Israel kommen, denn ihr sollt erfahren, daß ich der Herr HERR bin, darum, daß sie mein Volk verführen und sagen "Friede", so doch kein Friede ist."

Zum Schluß möchte ich noch sagen: daß wir natürlich das Gericht zur Zeit Noahs nicht deckungsgleich, auf das Geschehen, wenn Jesus wiederkommt, legen dürfen. Erinnern wir uns an den Bund, den der Allmächtige mit Noah machte:

"Solange die Erde steht soll nicht aufhören Same und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht." (1.Mose 8, 22)

So fest nun dieser Bund steht, so fest steht aber auch das einige Verse später folgende Wort:

"Wer Menschenblut vergießt, des Blut soll auch durch Menschen vergolten werden."

Wer sich über den Umfang des Gerichtes noch Gedanken machen will, für den möchte ich noch den 11.Vers von Kapitel 9 nach der konkordanten Übersetzung (wörtl. Übersetzung) zitieren:

"Und ich richte meinen Bund auf (mit) euch und nicht soll wiederum alles Fleisch ausgerottet werden von den Wassern (einer) Flut und nicht wiederum Flut des Wassers sein, zu verderben die gesamte Erde."

Also, so schlimm wie damals soll es also nicht wieder werden. Davon sprechen auch die Stellen, die von dem Überrest reden, der errettet werden soll aus dem Gericht und vor dem Gericht.

Christof Konzelmann

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