IV Die Versammlung - die Gemeinde

 

 

Die Prophezeiungen für Israel und die Nationen lassen den gegenwärtigen Zeitabschnitt der Versammlung - deren Geheimnis nur durch Jesus und seine Apostel enthüllt wurde und zur Zeit des AT noch nicht bekannt war - ganz beiseite. (Eph 3, 2-7)

Das erklärt sich leicht, wenn man bedenkt, daß jene Prophezeiungen die Wege Gottes in ihrer politischen Ordnung darstellten, während die Geschichte der Versammlung oder der Gemeinde mit der religiösen Seite zu tun hat, also zu einer ganz anderen Haushaltung gehört.

Kaum hatte Israel seinen Messias verworfen, begann Gott sowohl aus den Nationen als auch aus den Juden ein Volk für sich herauszunehmen (Ap 15, 14).

Eklesia = Die Herausgerufene = Die Versammlung = Die Gemeinde

Diese neue Volk, auch Versammlung genannt - Luther übersetzte hier mit Kirche - besteht aus all denen, die seit dem Tod Jesus Christus bis zur Wiederkunft durch den Glauben an ihn mit dem Heiligen Geist versiegelt (neugeboren) wurden und damit Glieder des Leibes Christi (Versammlung = Gemeinde) sind.

Die Fülle der Heiden (Versammlung) begann also mit dem Zeitalter des Evangeliums, als den Nichtjuden die Erlösung durch den Glauben angeboten wurde (Mt 21, 43). Während dieses Evangeliumzeitalters sammelt Gott aus allen Nationen, Sprachen und Völkern ein himmlisches Volk, die wahre Kirche.

Die Bibel lehrt, daß durch das Lösegeld des Blutes, das Mittel des Glaubens wie die Schrift sagt und der Kraft des Heiligen Geistes (Neugeburt) aus allen Heidenvölkern und nicht nur aus dem jüdischen Volk Menschen in diese Versammlung aufgenommen werden (Off 7, 9).

Im übrigen beweisen die eigenen Worte Jesu, daß die Versammlung noch nicht da war, als er auf Erden wandelte. In Mt 16, 18 sagt er selbst, daß er die Versammlung bauen werde und nicht, daß er sie schon gebaut hat oder gerade baut.

Die, die zur Versammlung gehören, sind aus der Welt herausgerufen, die Hoffnung der Versammlung ist die Entrückung (1.Thes 4, 13-18; 1.Kor 50-53).

Dieses Geheimnis wurde zum ersten Mal durch den Apostel Paulus enthüllt.

Die prophetische Zeitperiode Israels und der Nationen endigte also mit dem Tod Jesu Christi. Sie wird fortgesetzt werden nach der Entrückung der Versammlung. (siehe letzte Jahrwoche Daniels Dan 9).

In vielen Geheimnissen über das Reich Gottes sagte Jesus seinen Jüngern, daß das Reich Gottes zuerst in unsichtbarer geistlicher Form bestehen werde, nämlich durch die Versammlung (Mt 13, 10-17), ehe es in seiner sichtbaren Form als 1000-jähriges Friedensreich (Segnungen Israels) errichtet wird.

Der Kampf Israels war auf Erden in Palästina.

Der Kampf der Versammlung ist nicht wider Fleisch und Blut, sondern gegen die geistlichen Mächte der Finsternis, gegen die Fürstentümer der unsichtbaren Welt (Eph 6, 12).

Hieraus sehen wir, daß die Versammlung ein himmlisches Volk ist.

Ihr Bürgertum ist im Himmel (Phil 3, 20)

Ihre Berufung ist eine himmlische (Phil 3, 14; Heb 3, 1)

Ihre Segnungen sind geistliche Segnungen (Eph 1, 3)

Ihr Erbteil wird in den Himmeln aufbewahrt (1.Petr 1, 4)

Ihr Platz ist der Leib Christi (Eph 1, 22-23)

In Joh 14, 3 sagt Jesus selbst zu seinen Jüngern, um ihnen - bevor er von ihnen schied - einen Trost zu geben:

"Ich komme wieder und werde euch zu mir nehmen, auf daß wo ich bin, auch ihr seid."

Es ist wahr, daß es genügt, über den Heilsplan Gottes Bescheid zu wissen, um errettet zu werden. Aber es ist ebenso wahr, daß es ein Zeichen von christlicher Reife ist, wenn wir uns über die Zukunft, wie sie uns das prophetische Wort schildert, freuen. Hoffnung bildet mit Glaube und Liebe die dreiteilige Grundlage, auf der das Wachstum und der Charakter eines Christen erbaut sind.

Hoffnung läßt nicht zuschanden werden (Röm 5, 5), sondern gibt uns immer neue Zuversicht.

Hoffnung ist der sichere und feste Anker der Seele (Heb 6, 18-19), der uns in allen Lebens- lagen festhält

Hoffnung veranlaßt uns wie nichts anderes zur Heilung (Joh 3, 3)

 

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