Der Weg des Glaubens

 

 

I) Die Umkehr = Bekehrung und Buße

Bekehrung (griech. epistrophä= Umkehr von einem falschen Weg)

Buße (griech. metanoia = Sinnesänderung)

 

Gott Abfall Weg des natürlichen Menschen

Quelle Gericht

Fortschreiten von der Quelle = Fortschritt

Zeugung Zurückschreiten Bekehrung = Umkehr

Glaube religio = Rückbindung Buße = Sinnesänderung

Ewiges Leben

Wiedergeburt

Die Buße und Bekehrung machen klar, daß es um eine völlige Kehrtwendung des Menschen geht, sowohl seines Weges, als auch seines Sinnes und Denkens.

Bei der Bekehrung geht es also um 2 Dinge:

1. muß der Mensch eine Kehrtwendung machen zu Gott.

2. muß der Mensch mit dem Bekenntnis dessen, was er getan hat und was er vor Gott ist, zu Gott gehen. 1.Joh 1, 9: "So wir unsere Sünden bekennen ist er treu und gerecht".

Die Bekehrung ist der einzige Weg, auf dem der Mensch zu Gott kommen kann. (Ap 17, 30)

Erkenntnis allein rettet einen Menschen nicht, es reicht nicht aus, daß man anerkennt, daß es einen Gott gibt und daß Jesus der Sohn Gottes ist, denn das weiß auch Satan und seine Engel (Dämonen).

(Mt 2, 29-31)

Es ist wichtig, daß es jeder Mensch für sich selbst persönlich in Anspruch nimmt.

II) Errettung (Bewahrung)

1. Die Bekehrung ist der Anfang auf dem Weg zur Errettung.

Meine Sünden sind mir vergeben, ich habe aber immer noch meine alte Natur (Erbschuld) und noch keinen inneren Frieden.

2. Dann kommt die Zeugung zur neuen Geburt (Neue Kreatur) durch Wasser und Geist.

a) durch Wasser = ein Bild des Wort Gottes (Jak 1, 18)

"...Er hat uns gezeugt nach seinem Willen durch das Wort..."

b) durch Geist: das bedeutet, daß der heilige Geist das Wort Gottes auf Herz und Gewissen des Menschen anwendet, und daß der Mensch dadurch zur Erkenntnis seiner Sünde (hier alte Natur) kommt, zu aufrichtiger Buße und Selbstgericht.

Einerseits zeigt der Heilige Geist einem Menschen durch das Wort Gottes seinen verlorenen Zustand (Sünde = alte Natur), d.h. der Mensch kommt in Bedrängnis und Prüfungen und fühlt sich wie Christopherus, das Wasser reicht ihm bis zum Hals, er kann nicht mehr; doch im selben Augenblick wirkt derselbe Geist durch dasselbe Wort ein Neues Leben (Wiedergeburt im Geiste) in ihm.

Im Augenblick der Bekehrung weiß der Mensch noch nichts von diesem Werk Gottes in ihm, doch später, wenn er das Wort genauer kennengelernt hat, darf er auch diese Wunder verstehen.

In der Praxis kann man sagen: Sobald man sich bekehrt hat, daß man dann auch von neuem gezeugt ist. Der Same der neuen Geburt ist angelegt, er muß jetzt noch zum Embryo ausreifen, bevor die Geburt kommt.

Gerade die Tatsache, daß bei der Bekehrung der Wunsch in uns vorhanden ist, die Gebote zu halten und uns zu bemühen, Gott zu gefallen, beweist, daß wir gezeugt sind.

Die Gewißheit der Sündenvergebung ist ein weiterer Schritt, der auf Bekehrung und Zeugung folgt:

III) Rechtfertigung vor Gott und Frieden mit Gott (= Gewißheit der Sündenvergebung)

a) Friede: Deine Sünden sind vergeben, aber du glaubst noch nicht daran. Du hast immer noch Furcht vor Gott und vor dem Gericht (Zukunft etc.)

Wenn ich Friede mit Gott haben will, muß ich wissen, daß nichts mehr zwischen mir und Gott steht, ja noch mehr, daß ich durch Glauben Zugang habe zu dieser Gnade. (Röm 5, 1-2)

b) Rechtfertigung: Gott sieht also jeden Menschen, der im Glauben an die Person und das Werk Jesus Christus zu Ihm kommt, ohne Sünde, ja sogar so, als habe dieser Mensch nie eine Sünde begangen, das ist Rechtfertigung.

Die Frage der Sünde ist damit endgültig zwischen Gott und mir geklärt.

Gott sagt also: Du bist vor mir gerecht, weil du mir (meinem Wort) und dem Werk meines Sohnes geglaubt hast.

Mancher hatte schon oft seine Sünden vor Gott bereut (bekannt), aber er hat es dann selber nicht so richtig geglaubt, daß sie auch wirklich vergeben waren. 1Joh 1, 9: "Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist Er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit."

Um Frieden zu haben, muß man sich dieses Friedens auch bewußt sein. Es ist unmöglich diesen Frieden zu haben und nichts davon zu wissen.

Wichtig: Nicht was ich denke oder was ich fühle ist hier wichtig, sondern allein was das Wort sagt, also der Glaube (Vertrauen). Ohne zu schauen, ohne den Frieden sofort zu spüren, glaube ich.

Aber selbst von dem Zeitpunkt an, als ich wußte, daß meine Sünden vergeben waren (daß ich Frieden mit Gott hatte), habe ich noch nicht die Ruhe gehabt, weil ich immer noch meinte, mich bessern zu müssen. Ich meinte, es müßte sich doch jetzt etwas verändert haben, gefühlsmäßig, körperlich (alte Krankheiten weg), einfach, es müßte jetzt unbedingt anders sein als vor meiner Bekehrung.

Jetzt tat ich sogar mehr verkehrte Dinge als vorher, die Sünden wurden mir jetzt sogar stärker bewußt, ich schämte mich. Meine Augen waren nun weit geöffnet (...der heilige Geist wird dich deiner Sünde überführen..), ich konnte jetzt besser erkennen, was Sünde (meine alte Natur) war. Mir wurde so gezeigt, was alles in mir verborgen war.

Wichtig: Gott hat nicht versucht, mich (meine alte Natur) zu verbessern, er hat sie in Christus am Kreuz gerichtet und hat sie mir nur durch den heiligen Geist wie mit Scheinwerfern ausgeleuchtet. Was jetzt meine alte Natur betrifft, so ist sie jetzt in den Augen Gottes tot (am Kreuz gestorben), auch wenn meine praktischen Erfahrungen noch so das Gegenteil zu beweisen scheinen. Gott aber sieht mich seit meiner Bekehrung nur noch in dem Zustand, den ich in der neuen Zeugung empfangen habe.

 

IV) Befreiung und Errettung

Das also ist Befreiung: Im Glauben (ohne gleich zu schauen und ohne gleich ganz zu verstehen), annehmen, was Gott mir in seinem Wort sagte, nämlich, daß meine alte Natur am Kreuz gestorben (gerichtet) ist. Also das sündige Fleisch (alte Natur) ist zwar optisch noch vorhanden und es bleibt noch in mir, doch entscheidend ist, es ist jetzt gerichtet, und ich darf es im Glauben (für mich in Anspruch nehmen) als gestorben betrachten.

V) Neue Geburt (= Wiedergeburt im Geiste)

Nun kommt noch etwas hinzu, nämlich die neue Kraft. In dem Augenblick, als ich diese Erfahrung hinter mit hatte, also praktisch in meinem Herzen verwirklicht hatte (ich habe es für mich in Anspruch genommen, ich habe es geglaubt), daß es so ist, daß meine Natur mit Jesus am Kreuz gerichtet war, und daß durch sein Blut alle meine Sünden vergeben waren, kam der heilige Geist um in mir zu wohnen. Jetzt war der Same zum Embryo ausgewachsen und war reif für die neue Geburt. D.h. mein Glaube war nun standhaft genug, durch die durchstandenen Prüfungen und Anfechtungen, daß ich nicht gleich wieder umfallen würde, oder anders ausgedrückt, mein Vertrauen zu Gott und der heiligen Schrift war jetzt gefestigt.

VI) Durch den heiligen Geist kann dieses neue Leben sich jetzt auch praktisch verwirklichen, er kämpft für mich, er hilft mir in meiner Schwachheit und er stärkt weiter meinen Glauben.

Beispiel: Wenn ich jetzt wieder falle, oder wenn jetzt alte Fehler und Gewohnheiten der alten Natur wieder zum Vorschein kommen, fühle ich mich immer noch elend, aber der heilige Geist führt mich viel schneller wieder aus dieser Talsohle heraus und diese Erfahrung dient jetzt noch zusätzlich als Stärkung des Glaubens.

 

VII) Die Errettung

Die Errettung wird in Zukunft stattfinden (Röm 5, 9-10), sie liegt am Ende des Glaubensweges. Die Errettung ist also nicht der Anfang, sondern das Ende dieses Weges.

Jemand, der lediglich bekehrt ist und von neuem gezeugt, hat noch nicht die Errettung der Seele, da er noch nicht das volle Evangelium für sich in Anspruch genommen (geglaubt) hat.

Wichtig: Es ist sehr wichtig und es ist gut, verstehen zu dürfen, was unsere Erfahrung anbelangt vom ersten Augenblick der Bekehrung, daß wir gleichzeitig (von Gott aus gesehen) gerechtfertigt und von neuem geboren sind. Nur die persönliche Erfahrung (von uns aus gesehen) braucht diesen Weg der Prüfung und Anfechtungen (Weg durch die Wüste), um das ganze Evangelium der Neugeburt und der Sündenvergebung ganz und voll zu verstehen und zu begreifen, d.h. für sich persönlich in Anspruch zu nehmen oder einfach zu glauben.

Fazit:

Die Verkündigung des Evangeliums ist einfach, die Praxis des Glaubens ist hart. Bevor Gott Seinen Geist in einen Menschen gibt (Neugeburt), verlangt er volles Vertrauen in sein Wort.

Warum? -- Weil der Mensch als sein Geschöpf Ihm am Anfang nicht geglaubt hat (Sündenfall = Erbschuld). Auch Du!!!

N.Burger   

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