Die Wüste / Glaubensprüfungen

 

Israels Zug von Ägypten nach Kanaan ist in Symbolen und Schattenbildern ein Abbild des Glaubensweges (Christenlebens). Die Orte, die sie berührten, ihre Erfahrungen, Niederlagen und Siege haben ihr Gegenstück in der Erfahrung des Christen.

1. Wolkensäule

Ein Bild des heiligen Geistes, der jetzt als die Feuersäule die Führung des Gläubigen übernommen hat.

(Ps 99, 7) (2.Mos 13, 21) Zunächst allerdings nur von außen. (1Kor 10, 1)

2. Mara

Der Neubekehrte merkt bald, daß das Christenleben (2.Mos 15, 23) außer Segnungen auch Probleme mit sich bringt, daß bittere Erfahrungen (Mara = Bitterkeit) nicht nur dem Leben in der Welt (Ägypten) angehören. Aber durch das Kreuz Christi (Holz von Mara) wird die bittere Erfahrung versüßt, so daß er sie erträgt. (Mt 11, 30)

3. Elim

Danach schenkt Gott immer wieder wie bei Elim (Ort des Segens) (2.Mos 15, 27) Zeiten der Erquickung und Frieden. (Ap 14, 17)

4. Manna (2.Mose 16, 15)

Ein Bild des Christus als Himmelsbrot (Joh 6, 48-50). In Christus ist uns für jedes Bedürfnis volle Genüge gegeben, aber wir müssen Ihn in uns aufnehmen (essen vom Baum des Lebens), wir müssen sein Wort lesen und zwar täglich neu, denn das Manna blieb nur einen Tag frisch.

5. Geschlagener Fels zu Raph. (2.Mose 17, 6)

Jesus unser Fels mußte erst geschlagen werden, damit Gott den heiligen Geist (Tröster) senden konnte. (1Kor 10, 4)

6. Erfrischendes Wasser aus dem Fels

Ein Bild des heiligen Geistes (Joh 7, 38-39)

7. Gesetz vom Sinai (2.Mose 19, 8)

Israel hat den Zweck des Gesetzes falsch ausgelegt, es suchte Gerechtigkeit durch gute Taten und zeremonielle Vorschriften. (Röm 9, 19-20)

8. Kades-Barnea (4.Mose 14, 22.23)

Jeder Christ wird nun einmal vor sein Kades-Barnea gestellt. Er merkt, daß er es aus eigener Kraft nicht schafft (Röm 7, 18). Er ist am Ende. In solchen Stunden der Entscheidung muß er sich ganz auf die Kraft Gottes (Jesus Christus) verlassen, er muß glauben an die Versprechung und Verheißung. Er muß seine Wünsche und Befürchtungen hinter sich werfen und sich im vollen Vertrauen auf die göttliche Verheißung stützen. Tut er es nicht, so wird sich sein Christenleben im Kreis drehen, bis er diesen Glaubenskampf auf sich nimmt, der ihn zum Ziel führt.

Wichtig: Auch heute gibt es immer noch zwei Gruppen von Christen. Die erste Gruppe von Christen muß gewöhnlich mit den schwierigen Problemen ihres Lebens selbst fertig werden und sie mit der Hilfe Jesu in ihrer eigenen Kraft lösen.

Die zweite Gruppe von Christen weiß, daß sie so hilflos sind, wie Jesus selbst es gesagt hat (Joh 15, 5). Sie wissen, daß ihnen nur dadurch, daß Jesu Leben durch den Heiligen Geist sie von innen her erfüllen kann, die Kraft des Himmels hier auf Erden zur Verfügung steht. Und dieses inwendige Leben wird uns durch den Heiligen Geist geschenkt (Joh 15, 1-8).

 

 

9. Eherne Schlange (4.Mose 21, 9)

Ein Bild und Hinweis darauf, daß das Gericht über die Sünde (alte Natur) am Kreuz des Sohnes Gottes vollstreckt werden und der Sünder durch den Glaubensblick Leben (Heiligen Geist) haben würde (Joh 3, 14-15). In Joh 3 steht die völlige Verurteilung der Sünde (alte Natur) in dem Gericht, das Gott über den Herrn Jesus gebracht hat, am Anfang des christlichen Lebens, d.h. in Verbindung mit der Bekehrung. Doch die Begebenheit mit der ehernen Schlange hat erst am Ende der Wüstenreise stattgefunden, das zeigt uns, daß wir für die praktische Erfahrung dieser Wahrheit einige Wüsten-erfahrungen (Prüfungen) brauchen.

10. 11 Tagesreisen (5.Mose 1, 2)

hätten genügt, um das Ziel zu erreichen, die Israeliten brauchten wegen ihrer Entscheidung in Kades-barnea weitere 38 Jahre, insgesamt 40 Jahre.

11. Jordan

Um aus der Wüste in das Land Kanaan zu gelangen, mußte der Jordan überquert werden.

Die 12 aufgerichteten Steine sind ein Bild unserer alten Natur, unseres Gestorbenseins mit Christus.

12 Steine entnommen, ein Bild unserer Auferweckung mit Christus (neues geistiges Leben=Neugeburt).

12. Kanaan

Ein Bild für geisterfülltes Leben. Das ist das Auferstehungsleben mit Christus (s. Kol und Eph Brief). Es ist auch noch ein Ort des Kampfes, die geistlichen Feinde sind noch da (s. Eph 6, 12), der Sieg aber ist uns gewiß durch den Glauben (s. Buch Josua).

Manchmal fragen sich Gläubige: "Wozu überhaupt all die Prüfungen, wenn Gott uns liebt?" Moses nannte den Ort am Horeb, wo Gott Wasser aus dem Felsen schenkte, Massa, d.h. Prüfung. Wäre Israel nicht durch diese Prüfungen gegangen, hätte es nicht das große Wunder erlebt. Prüfungen lassen uns die Treue und Wunderkraft Gottes erleben, sie stärken unser Vertrauen auf Ihn und unsere Glaubenskraft.

Die Gefahren der Wüste:

1. Begehrlichkeit 2. Götzendienst 3. Untreue 4. Widerstand gegen die Führung 5. Murren

Wichtig: Trotz all dieser schweren Verfehlungen und Verirrungen ihres Weges hatte Satan nicht vermocht, das Volk zu vernichten, noch Gott dazu zu bringen, es ganz zu verurteilen. (5.Mos 8, 2-5)

Fazit:

Der Weg durch die Wüste bis Kanaan hat Christus für uns gekämpft, ab Kanaan kämpft Christus in uns.

Er ist gestorben für uns und lebt jetzt in uns durch den Heiligen Geist. Das erste gibt uns Frieden, das Zweite gibt uns Kraft. (Eph 3, 16)

Man kann ermattet sein auf dem Weg durch die Wüste (Prüfungen), der Herr Jesus war es auch. (Joh 3, 16)

Man kann niedergeschlagen sein, der Apostel Paulus konnte davon reden. (2Kor 4, 9)

Man kann hilflos sein, wie es Moses erging. (2. Mos 17) Aber Mutlosigkeit ginge viel weiter, der Grund dafür ist vor allem ein Mangel an Glauben. Mutlosigkeit ist ein innerer Zustand, wobei man den Unsichtbaren aus dem Auge verloren hat. "Gott aber ist treu, der nicht zulassen wird, daß ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang (Kanaan) schaffen wird." (1Kor 10, 12-13)

 

N.Burger

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